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Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau

Der Feuerbrand schlägt auch nach 50 Jahren in Obstanlagen immer wieder zu

Gefürchtete Bakterienkrankheit hält Forschungsteam des JKI-Instituts für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau „auf Trab“

Es kam als blinder Passagier aus den USA nach Norddeutschland. Das ist 50 Jahre her. Es ist tückisch. Bereits 10 Jahre später überall in Deutschland verbreitet, taucht es bis heute in manchen Jahren scheinbar plötzlich auf und richtet enorme Schäden in Obstanlagen an, vor allem an Äpfeln und Birnen. Dann verschwindet es wieder für ein, zwei Jahre, um erneut zuzuschlagen. Trotz vieler schlauer Köpfe ist es ihm bisher gelungen, einige seiner Geheimnisse für sich zu behalten.

Sein Name: Feuerbrand (Erwinia amylovora) – ein Bakterium, das inzwischen in ganz Europa verbreitet ist. Es fordert Forscher wie auch Obstbauern, Pflanzenschützer und Behörden bis heute.

Das Fatale/Problem: Haupteintrittsweg des Bakteriums ist die Blüte, so dass fleißige Bestäuber im Frühjahr für eine rasante Ausbreitung sorgen können. Eine Bekämpfung über die Anwendung mit den stärksten Waffen, die uns gegen Bakterien zur Verfügung stehen, Antibiotika, ist schon lange nicht mehr im Sinne der Pflanzenschutzpolitik Deutschlands bzw. der EU. Schonendere Verfahren werden gesucht.

Eckdaten zum Feuerbrand

Wirtspflanzen: wirtschaftlich wichtig die Kernobstart Apfel, aber auch Birnen und weitere Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse

Hauptinfektionsweg: über die Blüte. Weiterhin über Triebe oder über Wunden.

Überwinterung: dort, wo im Vorjahr der Befall war. Im Frühjahr Austreten von Bakterienschleim, der durch Insekten, Regen und Wind (oder Mensch mit Werkzeugen) verbreitet wird.  

Befall: nicht regelmäßig, von zahlreichen Faktoren abhängig wie Witterung bei Blüten, Alter der Pflanze, Sorte u. a..

Schäden: Bakterium vermehrt sich in den Leitbündeln (= wasserführende Schicht (Xylem)); befallene Triebe vertrocknen; das infizierte Gewebe sieht wie verbrannt aus und stirbt ab. Bei starkem Befall Rodung der Bäume oder ganzer Obstanlagen und Verbrennen des Holzes.

Potenzielle Befallsfläche Kernobstanbau: Ca. 40.000 ha Kernobst in Deutschland. Baden-Württemberg mit ca. 13.500 ha Apfel- und Birnenanlagen aufgrund wärmeren Klimabedingungen besonders betroffen. Streuobst: enormer Befall möglich, da kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (starkes Befallsjahr 2000).