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Inhalt: PI2024-15: Landwirtschaftsbetriebe mit Milchproduktion am Niederrhein (NRW) zur Teilnahme an Nitrat-Monitoring gesucht

Julius Kühn-Institut sucht für Testgebiet im Kreis Kleve (z.T. Wesel) Demonstrationsbetriebe, die ihr Einkommen hauptsächlich aus der Milchproduktion schöpfen und ihre Flächen entsprechend futterbaulich nutzen.

Das vom Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig koordinierte Demonstrationsvorhaben „Monitoring von Stickstoffemissionen in der Landwirtschaft“, kurz MoNi 2 genannt, analysiert den Einfluss der novellierten Düngeverordnung auf Nitratfrachten in der Landwirtschaft. Um die Belastung des Grundwassers künftig wirksam zu reduzieren, ist es unerlässlich, die Eintragspfade und Stellschrauben für Veränderungen genau zu kennen. Hieraus ergeben sich auch Rückschlüsse, inwieweit die erhöhten Anforderungen der novellierten Düngeverordnung geeignet sind, die Nitratfrachten ins Grundwasser nachhaltig zu reduzieren.

Daher sucht das JKI im Rahmen seiner MoNi-Demonstrationsvorhaben landwirtschaftliche Vollerwerbs-Betriebe, die Interesse haben, an der Aufklärung der Zusammenhänge zwischen dem eigenen betrieblichen Management und der daraus unmittelbar resultierenden Nitratfrachten aktiv mitzuwirken (Verursacherprinzip).

Gesucht wird aktuell ein Demonstrationsbetrieb für das Testgebiet Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Der Betrieb sollte sein Einkommen hauptsächlich aus dem Bereich Milchproduktion schöpfen und entsprechend seine Flächen futterbaulich nutzen. Die betrieblichen Flächen sollten überwiegend in den Grundwasserkörpern 286_01, 2799_01, 27_03 oder 286_02 (Kreis Kleve, z.T. Wesel) liegen.

Was passiert auf den teilnehmenden Betrieben?

In den Betrieben wird ein vom JKI entwickeltes Frühindikatoren-System bestehend aus N-Bilanzen, Nmin- und Sickerwasseruntersuchungen angewendet. Denn bis Nitrat durch den Boden ins Grundwasser gesickert ist, können abhängig von lokalen Bedingungen Jahre oder Jahrzehnte vergehen. Entsprechend lange dauert es, bis Veränderungen in den Nitratfrachten durch die Grundwassermessstellen des EU-Nitratmessnetzes registriert werden können.

In den Demobetrieben werden kontinuierlich Bilanzgrund- und Bewirtschaftungsdaten erfasst. Auf jeweils zwölf Testschlägen je Betrieb wird der mineralische Stickstoffgehalt (Nmin) im Frühjahr, nach der Ernte und im Herbst ermittelt und durch jährliche Nitrat-/Sulfat-Tiefenprofile (bis 3 m Tiefe) auf drei Schlägen pro Betrieb ergänzt. Die Daten erheben regionale Dienstleister im Auftrag und nach Vorgaben des JKI bundesweit einheitlich. Das Indikatoren-System wird bereits seit 2017 erfolgreich auf rund 100 Demonstrationsbetrieben in 12 Testgebieten angewandt, die auch weiter im „MoNi2-Vorhaben“ mitwirken.

Die Demobetriebe erhalten umfangreiche Einsichten in die Stickstoffeffizienz des eigenen Betriebes und die Möglichkeit zu anonymisierten Vergleichen mit anderen Betrieben ihrer Region. Die vom JKI erhobenen Daten können von den Teilnehmenden bei der Düngebedarfsermittlung, für Dokumentationspflichten sowie zur Stoffstrombilanzierung verwendet werden.

Teilnehmende Betriebe erhalten eine jährliche Aufwandsentschädigung von 600 Euro sowie zeitnah die betrieblichen Ergebnisse des Frühindikatoren-Messprogramms in aufbereiteter Form zur weiteren Verwendung. Die erhobenen Daten werden ausschließlich anonymisiert ausgewertet und verarbeitet. Das Projekt läuft zunächst bis zum 31. Dezember 2026. Anschließend wird über eine mögliche Verlängerung entschieden. Einmal im Jahr werden die teilnehmenden Betriebsleitungen zum regionalen Treffen geladen, in dem Zwischenergebnisse sowie neue Erkenntnisse vorgestellt werden. Hier können im geschützten Raum offene Fragen erörtert und diskutiert werden.

Möchten Sie sich mit Ihrem Betrieb beteiligen? Oder sind Sie interessiert und haben noch Fragen? Das JKI-Projektteam steht Ihnen gerne zur Verfügung. Weitere Informationen sind auf der Projektseite zusammengestellt: https://nitrat-boden.julius-kuehn.de/

Kontakt:

Dr. Burkhard Stever-Schoo
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde
Bundesallee 58, 38116 Braunschweig
Tel. 0531/596 2353
E-Mail: burkhard.stever-schoo@  julius-kuehn.  de

Info zum Projekt:

Das zunächst auf drei Jahre angelegte Demonstrationsvorhaben MoNi 2 wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert, aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2823KLI001. Die Koordination liegt beim JKI-Fachinstitut für Pflanzenbau und Bodenkunde in Braunschweig.

Hintergrund:

Seit Jahren ist die Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland ein Streitthema und Nitrateinträge aus der Landwirtschaft stehen im Fokus. Doch wie genau und in welchem Umfang gelangt Nitrat aus landwirtschaftlich genutzten Böden überhaupt ins Grundwasser? Im Jahr 2018 hat der Europäische Gerichtshof die Bundesrepublik sogar wegen des Verstoßes gegen die Europäische Nitratrichtlinie (91/676/EWG) verurteilt.

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