Institut für Strategien und Folgenabschätzung
Das übergeordnete Ziel von SorBOOM ist es, die jüngsten Durchbrüche in der Pflanzengenomik, der mehrstufigen Modellierung und dem Gen-Editing zu nutzen, um den Züchtungsfortschritt bei Kornsorghum als Maßnahme zur Etablierung einer alternativen C4-Pflanze für Deutschland mit verbesserter abiotischer Stresstoleranz und veränderten Saatgutqualitätsmerkmalen zu fördern und gleichzeitig die Biodiversität zu verbessern. SorBOOM basiert auf der Hypothese, dass neu verfügbare, qualitativ hochwertige Genomsequenzen zusammen mit digitalen, zerstörungsfreien Phänotypisierungsansätzen, gekoppelt mit den neuesten Umwelt- und Wachstumsmodellen sowie biostatistischen Methoden, den Weg für eine effizientere Züchtung einer bisher eher vernachlässigten Kulturpflanze ebnen. Das Projekt wird von hochwertigen Chromosomenzusammenstellungen von über 70 Elternlinien aus dem JLU-Zuchtprogramm profitieren, die in früheren Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Partner JKI erstellt wurden. Diese einzigartigen Ressourcen werden in Assoziationsstudien genutzt werden, um genetische, epigenetische und transkriptomische Determinanten agronomisch relevanter Merkmale in noch nie dagewesenem Detail zu identifizieren. Mit Hilfe ausgefeilter Modellierungstechniken, die auf den Daten von 200 Testhybriden beruhen, die pro Jahr in sieben hinsichtlich des Klimas und anderer Umweltfaktoren stark kontrastierenden Produktionsumgebungen angebaut werden, gehen wir die großen Herausforderungen der Sorghumproduktion in Deutschland an. Im Arbeitspaket 6 "Sorghum Wachstumsmodellierung" wird ein Pflanzenwachstumsmodell für Sorghum in Deutschland parametrisiert und genutzt, um verschiedene G × M-Kombinationen in mehreren potenziellen Sorghum-Wachstumsregionen zu bewerten, Umgebungen zu charakterisieren (Envirotyping) und optimale In-silico-Genotypen (Ideotypen) für optimale Produktivität sowie Bodengesundheit und Biodiversität zu generieren.
Bundesministerium für Bildung und Forschung