Institut für Strategien und Folgenabschätzung
Der Züchtungsfortschritt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Produktivität und Effizienz in der Pflanzenproduktion. In aktuellen Studien zeigen wir, dass der Zuchtfortschritt bei Weizen und Roggen, insbesondere Hybridroggen zu einer substantiellen Reduzierung des CO2-Fußabdrucks geführt hat, was direkt dem Klimaschutz zuträglich ist. Für andere Kulturen fehlt eine solche Bewertung bisher. Im Projekt werden daher die THG-Emissionen pro ha sowie pro kg Erntegut für weitere relevante Hauptkulturen, d.h., Triticale, Wintergerste, Sommergerste und Raps bewertet, aufbauend auf den Wertprüfungsdaten des Bundessortenamts. Die THG-Bilanzierung mittels partieller Lebenszyklusanalyse (LCA) erfolgt dabei für jede Genotyp * Standort * Jahr * Intensitätsstufen (mit/ohne Fungizideinsatz) Kombination. Mittels gemischter linearer Modelle wird der genetische Trend, d.h. der Züchtungsfortschritt je Intensitätsstufe deutschlandweit bewertet. Zusätzlich wird für Winterweizen eine vergleichende Bewertung des Beitrags des Züchtungsfortschritts durchgeführt basierend auf historischen Sortenversuchsdaten (Wertprüfungsdaten) vs. aktuellen „Vintage-Versuchsdaten“, bei denen historische und aktuelle Sorten unter heutigen Bedingungen gemeinsam getestet werden. Die Analysen ermöglichen die Identifikation und Bewertung vielversprechender sortenspezifische Eigenschaften wie Stickstoffnutzungseffizienz oder Resistenzeigenschaften und deren Beitrag zum Klimaschutz.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft