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FICHTENRETTER

FICHTENRETTER


Laufzeit

2024-11-01 bis 2027-10-31

Projektleitung

  • Henrik, Hartmann


Zuständige Fachinstitut

Institut für Waldschutz



Gesamtziel des Projektes

Die Fichte (Picea abies [L.] H.Karst.) zeigte infolge der extremen Sommer 2018 und 2019, aber auch in den folgenden Jahren, starke Ausfälle vor allem in standortfremden Situationen, ausgelöst durch Massenvermehrungen von Borkenkäfern. Die Fichte ist Hauptbaumart auf etwa 25 % der deutschen Waldfläche und trotz der klimatischen Entwicklung der letzten Jahre findet sie auf höheren Standorten der Mittelgebirge einen klimatisch angemessenen Lebensraum. In diesen Regionen ist der Fichtenwald nicht nur ein sehr wichtiger wirtschaftlicher Faktor, sondern erbringt auch andere wichtige Ökosystemleistungen, wie z.B. Habitate für Fauna oder Stabilisierung von Hanglagen. In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels sollte die Waldwirtschaft ausgewiesene Fichtenstandorte besser gegenüber Schädlingen rüsten, vor allem gegen den Buchdrucker (Ips typographus L.), und hierzu bedarf es innovativer Methoden. Derzeitige Schutzmaßnahmen, wie z.B. die Anwendung von Fangbäumen und Pheromonfallen oder das Entfernen befallener Bäume sind in Anbetracht der zu erwartenden Massenvermehrungen in heißen trockenen Sommer zur Kontrolle von Käferpopulationen unwirksam. Unser Vorhaben liefert Grundlagen für Maßnahmen zur effektiven Kontrolle von Käferpopulationen. Neuartige Lockstofffallen werden dazu beitragen, das dynamische Populationswachstum in der frühen Phase einer anstehenden Massenvermehrung zu unterbinden. Wir werden genetische Marker für geringes Attraktionspotenzial von Fichten gegenüber Borkenkäfern in natürlichen Populationen bestimmen, um zukunftsorientierte Kriterien für die Auswahl von resistenten Saatbäumen zu erstellen. Bäume mit geringem Attraktionspotenzial bilden dann die Stammgeneration für eine tolerantere Fichtenverjüngung. Unser Vorhaben hat ein direktes Anwendungspotenzial und wird dazu beitragen die akute Bedrohung eines großen Teils des deutschen Waldes mittelfristig zu lindern und gleichzeitig Lösungsansätze für einen mittelfristigen Erhalt der Fichte liefern.FICHTENRETTER vereint zwei Teilvorhaben (TV). TV 1 entwickelt Maßnahmen mittels hoch-attraktiven Duftstoffen zur effizienten Kontrolle von Massenvermehrungen in der Frühphase der frühjährlichen Borkenkäferentwicklung. TV 2, das vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie durchgeführt wird, befasst sich mit der Identifizierung genetischer Marker für käferresistente Populationen für die Auswahl von Saatbäumen.


Mittelgeber

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft