Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz
Ziel des Teilprojektes 4 innerhalb der "Nachwuchsgruppe Arzneipflanzen - Praxisorientierte Forschung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Arzneipflanzenanbaus und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (NWG Arzneipflanzen)" ist die Bewertung des fungiziden Potentials von Pflanzenextrakten gegen relevante pilzliche Krankheitserreger im Arzneipflanzenanbau. Auf der Grundlage bekannter Struktur-Wirkungs-Beziehungen werden die genetischen Ressourcen von Pflanzenarten mit potentiellen Wirkstoffen hinsichtlich ihrer metabolischen Diversität und Bioaktivität in Biotests bewertet. Häufig lassen sich solche Ursprünge sogar bei den kulturpflanzlichen Wildverwandten von Arznei- und Gewürzpflanzen finden. Der Schwerpunkt liegt hier zunächst auf verschiedenen Arten der Gattung der Süßhölzer (Glycyrrhiza) sowie Bohnenkraut- und Thymian-Wildtypen, für deren jeweilige Carvacrol-Typen bereits antimykotische Wirkungen beschrieben wurden. Neben Modellversuchen im Labor wird die phytosanitäre Wirkung der Pflanzen und Pflanzenpräparate bei Befall im Gewächshaus und wenn möglich auch im Freiland untersucht. Mögliche positive Auswirkungen der Saatgutbehandlung auf samenbürtige Krankheitserreger stehen ebenfalls im Fokus. Langfristig sollen Strategien für den Anbau dieser Pflanzen als Bei- oder Vorfrucht oder als Bestandteil von Blühmischungen mit phytosanitärer Wirkung entwickelt werden. Im Mittelpunkt steht der Einsatz gegen Rotwelke bei Johanniskraut und Anisrost (Puccinia pimpinellae) sowie gegen den Falschen Mehltau und für den Arzneipflanzenanbau relevante Alternaria- oder Fusarium-Arten.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft